08.04.2009 | 09:00 Uhr
LKA-HE: 10 Jahre nach dem Verschwinden Gewissheit im Vermisstenfall Melanie Frank - Sterbliche Überreste in der Gemarkung Kisselbach im Rhein-Hunsrück-Kreis aufgefunden

Wiesbaden (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Wiesbaden und des Hessischen Landeskriminalamtes              

           

Der Verbleib der seit dem 16. Juni 1999 vermissten -damals 13-Jährigen- Melanie Frank ist geklärt. Am 20. August 2008 fanden Waldarbeiter des Forstamtes Simmern einen vollständig skelettierten menschlichen Schädel in einem Waldgelände an der Landstraße 214 bei Kisselbach (Rhein-Hunsrück-Kreis) und verständigten daraufhin die Polizei. Bei dem Waldgelände handelt es sich um eine sogenannte "Anflugbepflanzung", in der im August 2008 Forstarbeiten durchgeführt wurden. Bei einer späteren Absuche konnte noch ein Oberschenkelknochen aufgefunden werden. Aufwendige und zeitintensive rechtsmedizinische Untersuchungen an beiden Skelettteilen ergaben eine übereinstimmende DNA. Recherchen in der DNA-Analyse-Datei ergaben dann Ende März Übereinstimmungen mit der DNA der Vermissten. Melanie Frank verschwand am 16. Juni 1999. Zeugen hatten das Mädchen an diesem Tag, gegen 21.00 Uhr, vor dem Wohnhaus Graf-von-Galen-Str. 58, in Wiesbaden-Klarenthal stehen sehen. Ein weiterer Zeuge sah das Kind, als es bereits dunkel war (nach 21.45 Uhr), vor dem Zigarettenautomaten in der Hermann-Brill-Straße, in Höhe einer Bushaltestelle. Seit diesem Zeitpunkt fehlte jede Spur von dem Mädchen. Bereits 1999 fanden umfangreiche Suchmaßnahmen im Bereich Wiesbaden-Klarenthal statt. Das Hessische Landeskriminalamt hatte 2003 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wiesbaden die Ermittlungen übernommen, um den Verbleib des Mädchens aufzuklären. Seit dieser Zeit wurden schwerpunktmäßig ca. 370 Personen aus dem persönlichen und schulischen Bereich, sowie dem Wohnumfeld der Melanie Frank vernommen. Des Weiteren wurden verschiedene Grundstücke vergeblich abgesucht. Über die Umstände, wie die sterblichen Überreste von Melanie Frank zum jetzigen Fundort gelangten, gibt es bisher keine Erkenntnisse. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden und das Hessische Landeskriminalamt wenden sich, trotz des langen Zeitraumes seit dem Verschwinden des Kindes, mit folgenden Fragen an die Bevölkerung:

- Sind Spaziergängern oder anderen Personen in diesem Waldgebiet bei Kisselbach im Juni 1999 Fahrzeuge oder Personen in verdächtiger Weise aufgefallen?

- Gibt es Personen, die in diesem Bereich Kleidungsstücke oder sonstige Gegenstände aufgefunden, festgestellt oder gegebenenfalls sogar mitgenommen haben?

- Nach Beobachtungen von Zeugen aus dem Bereich Wiesbaden-Klarenthal könnte ein dunkler BMW mit lauten Fahrgeräuschen (3er oder 5er Serie) mit dem Verschwinden des Mädchens im Zusammenhang stehen. Ist ein solches Fahrzeug am 16.6.1999 oder danach im Bereich Laudert/Kisselbach in irgendeiner Weise aufgefallen?

- Melanie Frank wurde einige Zeit vor Ihrem Verschwinden zusammen mit einem schlanken Mann, der eine blaugraue Arbeitshose und eine gleichfarbige Jacke trug, in der Nähe ihrer Wohnung in Wiesbaden- Klarenthal gesehen. In diesem Zusammenhang wäre es wichtig zu wissen, welche Firmen/Personen im Sommer 1999 Arbeiten in diesem Wiesbadener Stadtteil durchgeführt haben. Dies gilt insbe-sondere für Firmen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis.

- Gibt es Hinweise auf bisher noch nicht zur Anzeige gebrachte Sexualstraftaten gegen Kinder, die damals im Alter von 10 - 15 Jahren waren und im Bereich des Auffindeortes bzw. Wiesbaden-Klarenthal wohnen oder wohnten und die gegebenenfalls in Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt an Melanie Frank gebracht werden können?

Hinweise, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden können, erbittet das Hessische Landeskriminalamt unter den Rufnummern 0611-83 2020. - Hinweise sind auch über das Internet - www.polizei.hessen.de - möglich -

 


 

09.04.2009 | 15:46 Uhr
LKA-HE: Polizei durchsuchte Waldgelände in der Gemarkung Kisselbach, Rhein-Hunsrück-Kreis, im mutmaßlichen Tötungsdelikt Melanie Frank

Wiesbaden (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Wiesbaden und des Hessischen Landeskriminalamtes

Nachdem durch Forstarbeiter in dem Waldgelände zwischen Kisselbach und Laudert, an der L 214, sterbliche Überreste der seit dem 16. Juni 1999 vermissten Melanie Frank aufgefunden wurden und somit nun der Verbleib der damals 13-Jährigen geklärt ist, suchten Polizeibeamtinnen und Beamte am 8. und 9 April das Waldgelände nach weiteren Hinweisen ab. Dabei wurde ein Areal von ca. 40.000 m², das zum Teil mit Windbruch und dichtem Bewuchs versehen ist, durchkämmt. Unterstützt wurden sie dabei durch Forstbeamte, die mit schwerem Gerät den Waldboden von Baumstämmen und abgebrochenen Baumkronen räumten und einem Hundeführer mit seinen beiden Leichenspürhunden. Während der Durchsuchungsaktion konnten in diesem Bereich noch mehrere Knochenteile bzw. Fragmente gefunden werden, bei denen jedoch noch nicht feststeht, ob es sich um menschliche oder tierische Knochen handelt. Klarheit wird hier erst die Untersuchung der Knochen durch die Gerichtsmedizin in den nächsten Tagen ergeben. Forstarbeiter gaben aber an, dass in dem betreffenden Gebiet vor Jahren Tierkadaver, zur Fuchsjagd, ausgelegt wurden.


Hessisches Landeskriminalamt Pressestelle Siegfried Wilhelm Telefon: (0611) 83-1020 oder -1021 Fax: (0611) 83-1025 oder -1026 E-Mail:
 

 Sachverhalt:

Melanie Frank wurde am 16.06.99, gegen 20.30 Uhr, von ihrer Mutter zum Zigarettenholen geschickt.

Das damals 13-jährige Mädchen verließ daraufhin die Wohnung in Wiesbaden, Graf-von-Galen-Str. 78 und kehrte nicht mehr dorthin zurück.

Nach Aussage der Mutter holte Melanie üblicherweise Zigaretten aus einem Automaten, der sich nur wenige Gehminuten von der Wohnung entfernt, in der Hermann-Brill-Straße, vor dem Haus Nr. 22, befindet.

Ob Melanie tatsächlich einen dieser Zigarettenautomaten aufgesucht hat, konnte nicht mit Sicherheit nachvollzogen werden.

Weiterhin gibt es Aussagen von Personen, die gegen 21.00 Uhr ein Mädchen gesehen haben, bei dem es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Melanie gehandelt haben dürfte. Dieses Mädchen stand vor dem Hauseingang Graf-von Galen-Str. 58, sah in Richtung der Straßenzufahrt und erweckte den Eindruck, als würde es auf jemanden warten. Danach verliert sich jede Spur. Umfangreiche Suchmaßnahmen verliefen ergebnislos.

Zu Melanies Lebensgewohnheiten gehörte es, nahezu täglich in einem Kiosk in Wiesbaden-Klarenthal, Einkaufszentrum Nord, für sich und ihre Mutter einzukaufen. Es ist denkbar, dass sie dort Kontakte knüpfte, von denen weder ihrer Familie noch Freundinnen etwas mitbekamen. Zudem steht fest, dass sie häufiger mit erheblicher Verspätung von der Schule nach Hause kam. Sie besuchte die August –Hermann-Franke-Schule in Wiesbaden.

Im Zusammenhang mit der vermissten Melanie Frank hat das Hessische Landeskriminalamt folgende Fragen:

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Wer hat Melanie Frank am Mittwoch, 16.06.99, nach 21.00 Uhr, alleine oder in Begleitung gesehen?

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Wer hat am Abend des 16.06.99 im Bereich Wiesbaden-Klarenthal merkwürdige, auffällige Wahrnehmungen gemacht?

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Auf wen könnte Melanie am 16.06.99, gg. 21.00 Uhr, gewartet haben?

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Wer kann Angaben zur Vermissten (Lebensgewohnheiten/Freunde/Aufenthaltsorte etc.) machen und wurde bisher von der Polizei noch nicht vernommen?

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Zu welchen Personen, die sich regelmäßig im Bereich des Kiosks – Einkaufszentrum Wiesbaden-Klarentahl Nord – aufhielten, hatte Melanie näheren Kontakt?

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Welche ehemaligen Schüler der August- Hermann-Franke-Schule können Angaben dazu machen, wo sich Melanie nach Verlassen des Schulgeländes aufgehalten hat?

Sachbearbeitende Dienststelle:

Hessisches Landeskriminalamt
HSG 31- SG 312
AG Melanie

Tel.: 0611/83 3120
Fax: 0611/83 3105
E-Mail: hsg31.hlka@polizei.hessen.de

Hinweise, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, bitte an das

Hessisches Landeskriminalamt
Führungs- und Lagedienst
Tel.: 0611/83 2020
E-Mail: hlka@polizei.hessen.de
 

 Kisselbach, Mi, 08.04.09 10:26

 

Kisselbach. Traurige Gewissheit über den Verbleib ihrer Tochter haben nun die Eltern von Melanie Frank. Die Identifizierung von im letzten August gefundenen sterblichen Überreste hat nun bestätigt, dass es sich um das seit 10 Jahren vermißte Kind handelt.

Das damals 13-jähriger Mädchen verschwand am 16. Juni 1999. Zeugen hatten das Mädchen an diesem Tag, gegen 21.00 Uhr, vor einem Wohnhaus in der Graf-von-Galen-Str in Wiesbaden-Klarenthal stehen sehen. Ein weiterer Zeuge sah das Kind später, als es bereits dunkel war, vor einem Zigarettenautomaten in der Hermann-Brill-Straße in Höhe der Bushaltestelle stehen. Danach fehlte jede Spur von dem Mädchen.

Eine Unfangreiche Suche damals blieb ohne Ergebnis. Auch die Befragung von über 350 Personen aus dem privaten und schulischen Umfeld brachte keinen Erfolg. Am 20. August 2008 fanden Waldarbeiter dann einen skelettierten menschlichen Schädel in einem Wald an der L214 bei Kisselbach. Später wurde auch noch ein Oberschenkelknochen gefunden. Eine DNA Analyse brachte nun die Gewissheit. Es handelt sich um die vermißte Melanie Frank.

Wie die sterblichen Überreste des Mädchens in den Wald geraten konnten ist noch völlig unklar. Trotz des langen Zeitraums erhofft sich die Polizei Hinweise aus der Bevölkerung auf folgende Fragen:

Sind Spaziergängern oder anderen Personen in diesem Waldgebiet bei Kisselbach im Juni 1999 Fahrzeuge oder Personen in verdächtiger Weise aufgefallen?

Gibt es Personen, die in diesem Bereich Kleidungsstücke oder sonstige Gegenstände aufgefunden, festgestellt oder gegebenenfalls sogar mitgenommen haben?

Nach Beobachtungen von Zeugen aus dem Bereich Wiesbaden-Klarenthal könnte ein dunkler BMW mit lauten Fahrgeräuschen (3er oder 5er Serie) mit dem Verschwinden des Mädchens im Zusammenhang stehen. Ist ein solches Fahrzeug am 16.6.1999 oder danach im Bereich Laudert/Kisselbach in irgendeiner Weise aufgefallen?

Melanie Frank wurde einige Zeit vor Ihrem Verschwinden zusammen mit einem schlanken Mann, der eine blaugraue Arbeitshose und eine gleichfarbige Jacke trug, in der Nähe ihrer Wohnung in Wiesbaden- Klarenthal gesehen. In diesem Zusammenhang wäre es wichtig zu wissen, welche Firmen/Personen im Sommer 1999 Arbeiten in diesem Wiesbadener Stadtteil durchgeführt haben. Dies gilt insbesondere für Firmen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis.

Gibt es Hinweise auf bisher noch nicht zur Anzeige gebrachte Sexualstraftaten gegen Kinder, die damals im Alter von 10 - 15 Jahren waren und im Bereich des Auffindeortes bzw. Wiesbaden-Klarenthal wohnen oder wohnten und die gegebenenfalls in Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt an Melanie Frank gebracht werden können?

Hinweise, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden können, erbittet das Hessische Landeskriminalamt unter den Rufnummern 0611-83 2020. Hinweise sind auch über das Internet unter der Adresse www.polizei.hessen.de möglich.


 

09. April 2009 09:32 Uhr

 

DAS SCHICKSAL DER MELANIE FRANK

Zehn Jahre vermisst - Mädchen ist tot

Melanie Frank holte für ihre Mutter Zigaretten. Die 13-Jährige kehrte nicht zurück. Das war vor zehn Jahren. Ein skelettierter Schädel gibt nun Aufschluss. Von ddp-Korrespondentin Kathrin

Von ddp-Korrespondentin Kathrin Hedtke

Wiesbaden/Kisselbach. Nach zehn Jahren haben ihre Mutter und ihre Oma traurige Gewissheit: Melanie Frank ist tot

Die 13-Jährige hatte im Juni 1999 in Wiesbaden abends das Haus verlassen, um für ihre Mutter Zigaretten zu holen. Seither fehlte von dem blonden Mädchen jede Spur - bis jetzt. Knapp 70 Kilometer vom Wohnhaus entfernt hatten Forstarbeiter in einem Wald bei Kisselbach im Rhein-Hunsrück-Kreis einen menschlichen Schädel gefunden, dessen DNA nach Angaben des hessischen Landeskriminalamtes jetzt der vermissten Melanie zugeordnet werden konnte. «Aus einem Vermisstenfall ist ein Tötungsdelikt geworden», sagt ein Polizeisprecher am Mittwoch. Auf den Täter gibt es bislang keine Hinweise.

 

Mit Hunden und Metalldetektoren durchkämmen am Mittwoch 30 Polizisten auf der Suche nach weiteren Skelettteilen das Waldstück. Mit einem Traktor heben sie Baumteile zur Seite, mit Schaufeln graben sie im Erdboden. Sämtliche Fundstücke werden vorsichtig eingesammelt. Seit dem Verschwinden des Mädchens hatten die Ermittler ihre Suche auf die Umgebung des Heimatsorts im Wiesbadener Stadtteil Klarenthal konzentriert. Ein Zeuge hatte das Kind zuletzt in der Nähe ihres Hauses vor einem Zigarettenautomaten gesehen. «Wir hatten keinen Anhaltspunkt, wo wir sonst hätten suchen sollen», sagt der Polizeisprecher.

Insgesamt wurden seither 370 Personen aus Melanies Umfeld vernommen und etliche Grundstücke durchforstet, ein dicht bewachsenes Gelände in der Nähe ihres Elternhauses wurde extra abgeholzt. Doch ohne Erfolg.

Der Zufall kam den Ermittlern zu Hilfe: Mitte August 2008 entdeckten Waldarbeiter im Hunsrück einen vollständig skelettierten Schädel und alarmierten die Polizei. Beamte fanden daraufhin in dem Waldstück noch einen Oberschenkelknochen. Es folgten zeitintensive rechtsmedizinische Untersuchungen und ein Abgleich mit der DNA-Datei. Ende März 2009 war klar: Bei den Skelettteilen handelt es sich um die sterblichen Überreste von Melanie.

Bislang gibt es keine Angaben darüber, wie das Mädchen zu Tode kam. Auch ist unklar, wie die Leiche in das Waldstück gelangte. Doch der Fund bietet den Ermittlern einen neuen Ansatz für ihre Suche nach dem Täter. «Die neuen Erkenntnisse haben die Ermittlungen vorangetrieben», betont der Polizeisprecher. Die Beamten werden die Gegend nun genauer unter die Lupe nehmen und nach möglichen Zeugen suchen. Sie hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung.

Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Doch vielleicht erinnere sich ein Spaziergänger an etwas Verdächtiges, sagt der Sprecher. Das könnte ein dunkles Auto sein oder ein weggeworfenes Kleidungsstück. Zudem wurde Melanie kurz vor ihrem Verschwinden zusammen mit einem schlanken Mann in blauer Arbeitskleidung gesehen. Die Polizei überprüft nun, welche Firmen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis damals Arbeiten im Wiesbadener Stadtteil durchführten.

http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Zehn-Jahre-vermisst-Maedchen-ist-tot-id5361236.html


 

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