Aus einem Vermisstenfall wurde leider ein Mordfall

20.03.2012 | 16:30 Uhr 

POL-AC: 42 jähriger Michael Hubert Bonnie wird vermisst


Aachen (ots) - Seit Samstag, dem 03.03.2012, wird der 42 jährige Michael Hubert Bonnie von seinen Angehörigen in Aachen vermisst. Das von ihm benutzte Fahrzeug wurde von den Angehörigen am Morgen des 03.03. unverschlossen und mit steckendem Schlüssel vor dem Elternhaus vorgefunden. 

Ermittlungen ergaben, dass er den Abend mit einem Freund verbracht und sich gegen 04.00 Uhr auf den Heimweg machte. 

Von Michael Hubert Bonnie fehlt seit dem jede Spur. 

Der Vermisste wird wie folgt beschrieben: 

1,86 m groß, schlanke Statur, helles Haar. Er war mit einer dunklen Jeanshose, einer Kaputzenstoffjacke und weiß-grauen Turnschuhen bekleidet. 

Hinweise zum Aufenthalt des Vermissten werden erbeten an die Polizei in Aachen, Kriminalkommissariat 12 Vermisstenstelle, Telefon 0241/9577-31201. Außerhalb der normalen Dienstzeiten an den Kriminal Dauerdienst unter 0241/9577-34211 

Polizei Aachen

 


Seit 3. März wie vom Erdboden verschluckt

Von Stephan Mohne | 25.04.2012, 08:41

Aachen. Es ist Samstag, der 3. März, früher Morgen, gegen 4 Uhr. Etwa zu dieser Zeit kehrt Michael Hubert Bonnie nach Hause zurück. Bis dahin, so wird die Polizei anschließend recherchieren, war er bei einem Freund, mit dem er den Abend verbracht hatte.


Oder war es anders? Hat der 42-jährige Bonnie vielleicht sein Auto gar nicht selber nach Hause in den Aachener Ortsteil Sief nahe der belgischen Grenze und der Himmelsleiter gebracht? Ist auf dem Heimweg bereits etwas geschehen? Wenn ja, was? Und wenn nein, was geschah dann nach der Heimkehr? Fragen über Fragen. Nur eines ist Fakt: Michael Hubert Bonnie ist seit diesem Morgen spurlos verschwunden. Ja, er ist gar wie vom Erdboden verschluckt. Rein gar nichts hat man seither von ihm entdeckt. Keine persönlichen Gegenstände, keine Kleidung, nichts. Der Fall ist mysteriös. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel.

Zurück zu jener Nacht. Nachdem der 42-Jährige sich bei seinem Freund verabschiedet hat, fährt er los. Der Freund selbst stellt nach Informationen unserer Zeitung wenig später fest, dass Bonnie seine Hausschlüssel vergessen hat und fährt ihm hinterher. Den Wagen des Vermissten findet es vor dessen Haustür - das Autofenster steht offen. Der Freund klingelt noch, doch niemand öffnet. Am Morgen sind es Angehörige, die den offenstehenden Wagen ebenfalls vor dem Elternhaus von Michael Bonnie, einem Bauernhof, finden. Von dem Mann ist selbst weit und breit nichts zu sehen. Der Autoschlüssel steckt sogar.

Für die Ermittler beginnt ein Fall, den Oberstaatsanwalt Robert Deller als «undurchsichtig und merkwürdig» bezeichnet und bei dem die Kripo bislang offenbar völlig im Dunkeln tappt. Hat Bonnie Selbstmord begangen? Ist er einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Oder ist er einfach mir nichts, dir nichts auf und davon? Letzteres erscheint unwahrscheinlich. Warum sollte er dann seinen Wagen mit offenem Fenster und steckendem Schlüssel vor dem Haus «vergessen» haben?

Größere Bargeldsumme

Zwischenzeitlich hat man mit Hilfe der Polizei-Einsatzhundertschaft den Hof im Aachener Süden durchsucht. Dabei wurde eine größere Bargeldsumme gefunden, wie Deller am Dienstag bestätigte. Man bat auch das Technische Hilfswerk um Unterstützung. Die THW-Helfer saugten nach Informationen unserer Zeitung Güllegruben des Hofes leer, damit die Polizei überprüfen konnte, ob der Vermisste dort liegt. Auch die Freiwillige Feuerwehr kam zum Einsatz. Sie suchte umliegende Steinbrüche nach Bonnie ab. Alles ohne Ergebnis. «Wir ermitteln weiter in alle Richtungen», sagt Oberstaatsanwalt Deller. Es gebe keinen konkreten Anhaltspunkt. Hinweise auf Verbindungen zu kriminellen Kreisen, etwa zur Drogenszene, habe man nicht, so Robert Deller. Und so geht die Suche nach dem 1,86 Meter großen, schlanken und hellhaarigen Michael Hubert Bonnie weiter, der am Tag seines mysteriösen Verschwindens eine dunkle Jeans, eine Kapuzenstoffjacke und weiß-graue Turnschuhe trug.

Kriminalpolizei bittet um Hinweise

Wer zum Aufenthalt von Michael Hubert Bonnie Hinweise geben kann, soll sich an die Polizei in Aachen, Kriminalkommissariat 12 Vermisstenstelle, 0241/9577-31201, wenden. Außerhalb der Dienstzeiten kann der Kriminaldauerdienst unter -34211 angerufen werden. 

http://www.aachener-zeitung.de/lokales/dueren/seit-3-maerz-wie-vom-erdboden-verschluckt-1.419770

 


 

Vermisster Aachener nach zehn Monaten tot aufgefunden

Von: Stephan Mohne und Udo Kals 
Letzte Aktualisierung: 
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Staatsanwaltschaft und Polizei bitten um Mithilfe bei dem Bemühen, die Umstände des Todes von Michael Hubert Bonnie aufzuklären.
AACHEN.

Ein grauenhafter Fund hat den Angehörigen nun auch die letzte Hoffnung genommen, dass sie Michael Hubert Bonnie noch einmal lebend wiedersehen würden. Beim Säubern eines Bachlaufes im Aachener Itertal hat ein Landwirt am Montag skelettierte Überreste des Mannes gefunden, der seit dem 3. März 2012 wie vom Erdboden verschluckt war.

Dies hat laut Aachener Staatsanwaltschaft die zwischenzeitlich erfolgten Untersuchungen der Kölner Rechtsmedizin ergeben.

Dennoch stellen sich weiterhin Fragen. „Die Ermittlungen zur Todesursache und zum Grund seines Verschwindens dauern an“, sagt Staatsanwalt Peter Jansen: „Bisher ist insbesondere nicht geklärt, wann und wie der Leichnam an den Fundort gelangte.“

Rückblick. Es ist Samstag, der 3. März, früher Morgen, gegen 4 Uhr. Etwa zu dieser Zeit kehrt der Michael Hubert Bonnie nach Hause nahe der belgischen Grenze im Aachener Ortsteil Sief zurück. Zuvor, so hatte die Polizei im Frühjahr 2012 recherchiert, war er bei einem Freund, mit dem er den Abend verbracht hatte – doch seit seiner Rückkehr blieb der damals 42-Jährige verschwunden.

Der Freund selbst stellt nach Informationen unserer Zeitung wenig später fest, dass Bonnie seine Hausschlüssel vergessen hat und fährt ihm hinterher. Den Wagen des Vermissten findet er vor dessen Haustür – das Autofenster steht offen. Der Freund klingelt noch, doch niemand öffnet. Am Morgen sind es Angehörige, die den offenstehenden Wagen ebenfalls vor dem Elternhaus von Bonnie, einem Bauernhof, finden. Von dem Mann ist selbst weit und breit nichts zu sehen. Der Autoschlüssel steckt sogar. Es folgt eine groß angelegte Suchaktion – alles ohne Ergebnis. Erst jetzt wurde die Leiche gefunden, zehn Monate nach dem Verschwinden.

http://www.aachener-zeitung.de/lokales/region/vermisster-aachener-nach-zehn-monaten-tot-aufgefunden-1.490276


Lange vermisster Landwirt wurde vermutlich ermordet

Aachen. Zehn Monate wurde Michael Hubert Bonnie vermisst. In der vergangenen Woche wurden Knochen des Landwirtes in der Nähe des Flusses Iter im Aachener Süden gefunden. Am Montag gab die Staatsanwaltschaft Aachen bekannt, dass Bonnie wahrscheinlich einem Gewaltdelikt zum Opfer gefallen ist. 

Spuren an der Leiche lassen laut Staatsanwaltschaft den Rückschluss zu, dass Bonnie ermordet wurde. Abgeschlossen seien die Untersuchungen noch nicht. Die Staatsanwaltschaft erklärte zudem, dass davon auszugehen sei, dass der Fundort der Knochen nicht der Tatort ist.

Teile der sterblichen Überreste wurden vergangene Woche in einem Rinnsal gefunden, das sich direkt neben der Monschauer Straße in Richtung Walheim befindet.

Nach Informationen unserer Zeitung besteht die Möglichkeit, dass es eine direkte Verbindung zwischen dem Rinnsal und dem Hof der Bonnies gibt. Der Hof befindet sich etwa 300 Meter enfernt von der Fundstelle auf der anderen Seite der Monschauer Straße. Aus Sicht der Fundstelle verläuft das Rinnsal ab der Monschauer Straße unterirdisch weiter und erreicht so möglicherweise auch den Hof des Familie.

Polizei und Staatsanwaltschaft bitten die Bevölkerung um Mithilfe. Sachdienliche Hinweise, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, sind an das Polizeipräsidium Aachen unter der Telefonnummer 0241 - 9577 31101 (außerhalb der Bürodienstzeiten 0241 9577 34211) sowie jede andere Polizeidienststelle zu richten.

 

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Angehörige haben an der Fundstelle Blumen niedergelegt. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Rohr, aus dem das Rinnsal unterhalb der Monschauer Straße verläuft. Foto: Ralf Roeger

 

Fall Bonnie: Es war ein Gewaltverbrechen

Von: Stephan Mohne 
Letzte Aktualisierung: 
Die Kripo fragt: Wer kann Hinweise in dem mysteriösen Fall um Michael Hubert Bonnie geben?
WALHEIM.
Solche Fälle stehen normalerweise vornehmlich in Drehbüchern zu Fernsehkrimis. Undurchsichtiger als in jenem Fall von Michael Hubert Bonnie geht es nämlich kaum noch. Oder um es mit den Worten von Staatsanwalt Peter Jansen zu sagen: „Das Ganze ist total mysteriös.“ 
Zumindest in einem Punkt sehen die Mordkommission und die Staatsanwaltschaft nun klarer: Bonnie, dessen skelettierte Leiche am 7. Januar im Itertal gefunden worden war, ist wohl ermordet worden. 
Was geschah in jener Nacht? 
War die Staatsanwaltschaft wie berichtet zunächst davon ausgegangen, wegen des starken Verwesungszustandes der Leiche die Todesursache nicht mehr feststellen zu können, so hat sich dies nun geändert. Laut Jansen wurden doch noch Spuren gefunden – und diese deuten auf ein Gewaltverbrechen hin.

Rückblick: Es ist ungefähr 4 Uhr morgens am 3. März 2012. Um diese Zeit kommt der damals 42-jährige Michael Hubert Bonnie nach Hause zum Bauernhof der Familie im Ortsteil Sief. Die Recherchen der Polizei werden ergeben, dass er kurz zuvor noch bei einem Freund zu Besuch war. Dieser Freund fährt Bonnie in der Nacht sogar noch nach, weil dieser seinen Hausschlüssel vergessen hat. Vor dem Bonnie-Hof steht denn auch dessen Auto, die Seitenscheibe steht offen. Der Freund klingelt noch am Haus, doch niemand öffnet. Angehörige stellen am Morgen fest, dass auch der Autoschlüssel noch im Zündschloss steckt. Aber von Michael Hubert Bonnie fehlt jede Spur.

Bei den weiteren Ermittlungen und der Suche nach dem Vermissten werden sogar Güllegruben des Hofs leergepumpt. Unter Beteiligung einer Hundertschaft der Polizei wird der Hof durchsucht. Dabei taucht eine größere Bargeldsumme auf, wie die Staatsanwaltschaft seinerzeit bestätigt. Die Feuerwehr durchsucht Steinbrüche in der Umgebung. Aber Bonnie bleibt verschollen. Das ändert sich erst gut zehn Monate später. Ein Landwirt findet bei Arbeiten im Itertal Skelettteile. Bald steht fest: Es handelt sich um die Leiche Michael Hubert Bonnies.

Doch der Fall bleibt mysteriös. Denn die Fundstelle der Skelettteile kann eigentlich nicht der Tatort gewesen sein, weil sie von der Monschauer Straße aus gut einsehbar ist. Eine Leiche wäre dort wohl längst aufgefallen. Außerdem wird die Iter in diesem Bereich regelmäßig nach dort vorkommenden Flusskrebsen durchsucht. So geht auch die Kripo davon aus, dass Fundort nicht gleich Tatort ist. Dieser werde jedoch in der Nähe vermutet.

Der Bonnie-Hof ist ohnehin Luftlinie nur wenige hundert Meter entfernt. Und von diesem gibt es auch einen Kanal just zu der Fundstelle, der offen in diesen Bereich mündet. Eine Kameraanalyse dieses Rohrs hat laut Staatsanwalt Jansen allerdings keine neuen Erkenntnisse zutage gefördert. Möglicherweise wurden die Leichenteile auch durch die starken Regenfälle Anfang des Jahres zur Fundstelle gespült. Auf jeden Fall ist Michael Hubert Bonnie demnach wohl ganz in der Nähe des Hofes umgebracht worden. Hat damals jemand in der Nacht auf ihn gewartet? Eine Frage, die die Ermittler mit Hochdruck zu klären versuchen. Mutmaßungen gab es seinerzeit hinsichtlich angeblicher Verbindungen Bonnies zu kriminellen Kreisen, der Drogenszene etwa. Spuren, die in diese Richtung deuten, gebe es derzeit jedoch nicht, so Jansen. Welcher Art die Gewaltspuren an der Leiche sind – zum Beispiel Schuss- oder Schlagspuren –, will die Staatsanwaltschaft derzeit noch nicht sagen. Die rechtsmedizinischen Untersuchungen könnten sich ohnehin noch Wochen hinziehen.

http://www.aachener-zeitung.de/lokales/region/fall-bonnie-es-war-ein-gewaltverbrechen-1.494381

 


Letzte Aktualisierung: 22.01.2013 18:53:52

In nachfolgendem Forum haben Sie die Möglichkeit mit anderen über den Fall zu diskutieren

http://ungeloeste-kriminalfaelle.forumprofi.de/index.php

 

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