Beobachtungssituation des Zeugen






 

POL-VER: Fast zehn Jahre nach dem Mord an Dennis Klein verfolgt die Sonderkommission der Polizei einen neuen Hinweis - Täter hatte Opel Omega zur Verfügung

Verden/Osterholz-Scharmbeck (ots) -

Fast zehn Jahre nach dem Mord an dem neunjährigen Dennis Klein aus 
Osterholz-Scharmbeck im September 2001 liegt der gleichnamigen
Sonderkommission der Polizeiinspektion Verden/Osterholz ein neuer
Hinweis vor, der weitere Rückschlüsse auf den immer noch unbekannten
Täter zulässt:

Bei dem Hinweis handelt es sich um die Aussage eines Zeugen, der
angibt, in der ersten Septemberwoche 2001, morgens gegen 04.30 Uhr,
im Bereich Garlstedt (LK Osterholz), Bremerhavener Heerstraße (alte B
6) / An der Forst, einen vermutlich hellen Opel Omega Caravan gesehen
zu haben, der im Dunkeln in einem Waldweg stand .

Am Steuer saß ein Mann, bulliger Typ, Brillenträger, nach
Einschätzung des Zeugen ca. Anfang 30 Jahre alt ( Stand 2001 ), kurze
Haare. Auf der Rücksitzbank saß ein kleiner, blonder Junge, ca. 6 - 8
Jahre alt, bekleidet mit einem "T-Shirt" mit Hundesilhouetten auf der
Brust. Der Zeuge ist sich sicher, dass es sich um Dennis Klein
gehandelt hat.

Der Hinweisgeber stammt aus Nordrhein-Westfalen, hielt sich
seinerzeit beruflich in Garlstedt auf und hat in der Folgezeit die
Berichterstattung zum Vermissten- / Mordfall Dennis Klein nicht
mitverfolgen können. Seine Aussage wird von der Soko als glaubhaft
und nachvollziehbar eingestuft.

Aufgrund dieses Hinweises geht die Sonderkommission davon aus, dass
der Täter 2001 mit einem hellen Opel Omega Caravan unterwegs war.
Möglicherweise war er der Halter oder nur der Nutzer des Fahrzeuges,
vielleicht war es aber auch ein Firmenfahrzeug.

Ferner muss aufgrund von Ermittlungen französischer Kollegen zum
Mordfall Jonathan Coulom (2004) davon ausgegangen werden, dass
derselbe Mann in den folgenden Jahren auch eine BMW-Limousine der
3er- oder 5er-Serie genutzt haben könnte.

Täterprofil - Wie muss man sich den Täter vorstellen?
Der aktuell etwa 36 bis 47 Jahre alte Mann (Geburtsjahrgänge 1963 bis
1974) weist einen starken geografischen Bezug zu Region Bremen und
dem angrenzenden Niedersachsen auf. Er dürfte über einen Zeitraum von
mindestens 1992 bis 2001 auch in diesem Bereich wohnhaft gewesen
sein. Obwohl sich Handlungsorte auch in anderen Ländern Europas
(Dänemark, Holland, Frankreich) finden, ist davon auszugehen, dass er
Deutscher ist, der eine hohe Mobilität aufweist, die sich vor allem
im Zusammenhang mit Ferienzeiten in Niedersachsen und Bremen zeigt.
Der Gesuchte ist auffallend groß (mindestens 1,85m) und könnte
zwischen 1998 und 2001 eine Brille getragen haben. Aufgrund der
inzwischen vergangenen Zeitspanne, muss dies heute aber nicht mehr
zwingend der Fall sein. Auch die Alterseinschätzung basiert auf die
Bewertung des gezeigten Verhaltens und sollte daher nicht als
Ausgrenzungsmerkmal verstanden werden. Sein biologisches Alter könnte
durchaus auch davon abweichen.

Die Soko Dennis geht davon aus, dass dieser Mann fünf Tötungsdelikte
und annähernd 40 Sexualdelikte an Jungen im kindlichen bzw.
vorpubertären Alter begangen hat. Nach Ansicht der Ermittler handelt
es sich bei ihm aber eher nicht um ein sozial randständiges
"Monster", sondern er ist intelligent und bringt auch die Fähigkeit
mit, sozial unauffällig und integriert zu sein. Der Täter ist in der
Lage, ein nach außen hin "normales" Leben zu führen und könnte sogar
verheiratet sein oder Kinder haben.

Zeitliche und geografische Bezüge:
In den Jahren 1992 bis 1998 beging der Täter unter anderem eine
Vielzahl von Taten im Bereich Hepstedt und Badenstedt im Landkreis
Rotenburg. 2001 kehrte er wieder dorthin zurück, indem er die Leiche
von Dennis Klein bei Kirchtimke, wenige Kilometer von den
Schullandheimen Hepstedt und Badenstedt entfernt, ablegte.

Von 1994 bis 1997 kam es in Bremen, vor allem im Bereich Horn-Lehe,
zu Sexualdelikten in Wohnhäusern, die diesem Täter ebenfalls
zuzuordnen sind. Es wäre somit denkbar, dass er vor allem in diesem
Zeitraum einen stärkeren Bezug dorthin hatte.

Ein besonderes Augenmerk ist auch auf die Region Verden/Aller zu
legen. In den Verdener Dünen (Randlage des Stadtwaldes) vergrub der
Täter Ende März 1992 die Leiche von Stefan Jahr, nur wenige hundert
Meter vom Verdener Schullandheim entfernt. Er zeigte dabei wieder ein
sehr ortssicheres Verhalten.

Folgende Anwesenheiten des Täters in bestimmten Regionen sind durch
Tatbegehungen nachvollzogen:

In den Sommerferien der Jahre 1992 und 1994 beging der Täter bereits
Delikte in einem Zeltlager im Selker Noor bei Schleswig an der Schlei
in Schleswig-Holstein.

Im Juli 1995 entführte der Täter den 8-jährigen Dennis Rostel aus
diesem Zeltlager in Schleswig-Holstein und verbrachte die Leiche ins
knapp 270 km entfernte Skive bei Holstebro in Dänemark, wo er sie in
einer Sanddüne vergrub. In diesem Zusammenhang ist es durchaus
denkbar, dass die Tatbegehungen 1992 und 1994 auch auf dem Weg nach
Dänemark erfolgten.

Am 10.08.1998 verschwand aus einem Zeltlager in der Brunssumer Heide
(in Grenznähe zu Aachen) bei Heerlen in den Niederlanden, der
elfährige Nicky Verstappen, dessen Leiche in einem unweit gelegenen
Wald-/Feldgebiet aufgefunden werden konnte. Aufgrund des gezeigten
Täterverhaltens ist auch diese Tat der Serie zuzuordnen.

Anschließend könnte er an die französische Atlantikküste, in den
Bereich der Loiremündung, Saint Nazaire, St. Brevin les Pins, weiter
gereist sein.

In St. Brevin les Pins verschwindet in der Nacht zum 07.04.2004 der
elfjährige Jonathan Coulom aus dem Zimmer eines Schullandheimes. Die
Leiche des Jungen wird im Mai 2004 im knapp 40 km nördlich gelegenen
Guerande getötet in einem Weiher aufgefunden.

Es ist denkbar, dass der Täter einen Teil seiner Taten im Rahmen von
Urlaubsaufenthalten begeht. Unser Interesse richtet sich daher auf
eine Person, die mindestens 1995, vielleicht auch schon 1992 und
1994, in Schleswig-Holstein/ Dänemark Urlaub machte und sich in den
Jahren 1998 und 2004 an der französischen Atlantikküste aufgehalten
hat. Es ist höchst wahrscheinlich, dass der Täter mit einem Pkw
unterwegs war und seine Fahrtroute 1998 hinter Aachen durch die
Niederlande an der Brunssumer Heide entlang führte.

Besonderheit bei der Objektauswahl:
Der Fall Stefan Jahr im März 1992 unterscheidet sich von den anderen
Fällen der Soko Dennis, da es sich bei dem Objekt, aus dem Stefan
verschwand, nicht um ein Schullandheim oder ein Zeltlager handelte,
sondern um das damalige Internat der Eichenschule in Scheeßel. Diese
besondere Objektauswahl könnte darauf hindeuten, dass der Täter unter
Umständen einen Bezug zu Scheeßel, der Eichenschule oder vielleicht
sogar dem Internat aufweisen könnte, vielleicht auch schon vor 1992.
Die Entscheidung des Täters, die Leiche von Stefan Jahr zu vergraben,
deutet darauf hin, dass es ihm wichtig war, dass sie dauerhaft nicht
gefunden und der Fall als Vermisstensache behandelt wird.

Pausen innerhalb der Tatenserie:
Auffallend sind zwei längere Phasen, in denen es zumindest zu keiner
bekannten Tat gekommen ist. Es handelt sich um die Zeiträume von
Dezember 1992 bis März 1994 und von September 1999 bis August 2001.
Folgende Hypothesen könnten diese "Tatpausen" erklären: Es könnte
sein, dass der Täter in dieser Zeit abwesend war, beispielsweise im
Rahmen einer temporären geografischen Veränderung, wie einem
Auslandsaufenthalt. Es könnte auch sein, dass es in diesen Jahren
einschneidende Veränderungen in seinem Leben gegeben hat, die ihm
keine Gelegenheit gaben, Taten zu begehen - beispielsweise durch eine
Veränderung der persönlichen Lebenssituation wie Aufnahme oder
Beendigung einer Beziehung, die Geburt eines Kindes, einen Wechsel in
der Art der Berufstätigkeit, Auslandsaufenthalte, Klinikaufenthalte
oder ähnliches.

Appell:
Wer eine Person kennt, auf den die genannten Hinweise - vor allem
hinsichtlich der Geografie und des Opel Omega und/oder des 3er oder
5er BMW - zutreffen, der sollte sich unbedingt bei der Soko Dennis
melden, damit diese Fälle geklärt und weitere Taten verhindert werden
können.

Auf jeden Fall sollten keine Hinweise nur aus dem Grund unterbleiben,
dass man sich die Tatbegehung bei dieser Person nicht vorstellen
kann. Wir wollen den potenziellen Hinweisgebern versichern, dass wir
mit den Hinweisen auf Personen sehr umsichtig und sensibel umgehen
werden. Wir haben inzwischen eine Vielzahl an Informationen über den
Täter, so dass wir in der Lage sind, effektive Überprüfungen von
namentlich benannten Personen durchführen zu können.

Hinweise nehmen die Soko Dennis per Telefon 04231/806142 oder Mail
soko-dennis@polizei.niedersachsen.de und jede andere
Polizeidienststelle entgegen.



Polizeiinspektion Verden / Osterholz

POL-FL: Mordkommission Flensburg hofft auf neue Hinweise im Mordfall Dennis Rostel

Flensburg (ots) - Fast zehn Jahre nach dem Mord an Dennis Klein verfolgt die Sonderkommission (Soko) der Polizei Verden neue Hinweise und ging damit am Donnerstag über die Medien an die Öffentlichkeit.

Auch die Mordkommission der Bezirkskriminalinspektion Flensburg ist seit Jahren in die Arbeit der Soko eingebunden. Die Entführung und der Mord an Dennis Rostel aus dem Jahre 1995 wurde aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse dem gleichen Täter zugeschrieben. "Natürlich tauschen sich die Fachdienststellen gerade in diesen überregionalen Fällen sehr intensiv aus. Hier sind wir seit Jahren einem Serientäter auf der Spur, der aus Sicht der Ermittler und Profiler für die Begehung von fünf Tötungsdelikten und annähernd vierzig Sexualdelikten an Jungen im vorpubertären Alter in Frage kommt," so der Leiter der Mordkommission Flensburg, Ulf Petersen. Das Flensburger Ermittlungsteam hegt die Hoffnung, dass man durch neuerliche Hinweise auch diesen Fall der hiesigen Mordkommission klärt. Der 8-jährige Dennis Rostel war am 14. Juli 1995 mit einer Jugendgruppe aus Lippstadt in das Zeltlager am Selker Noor im Kreis Schleswig-Flensburg gereist. Zehn Tage später, am Montag dem 24. Juli wurde das Verschwinden von Dennis Rostel in den frühen Morgenstunden im Zeltlager bemerkt. Umfangreiche Suchmaßnahmen und Ermittlungen wurden durchgeführt, aber der Junge blieb vorerst verschwunden. Am 8. August 1995 dann die schreckliche Gewissheit, das Dennis verschleppt und getötet worden ist: Ein Tourist findet zufällig den vergrabenen Leichnam von Dennis Rostel im Dünengebiet zwischen Vinderup und Skive in der Nähe der Stadt Holstebro in Dänemark. Bis zum heutigen Tage konnte dieses Verbrechen nicht geklärt, ein Täter nicht überführt werden. Nun keimen durch die neuerlichen Ermittlungsansätze wieder Hoffnungen auf. Ulf Petersen verweist hier auf die umfangreiche Presseerklärung der Soko Dennis in Verden.

"Derartige Fälle werden bei den Mordkommissionen nie zu den Akten gelegt. Jeder Fall, auch wenn er zeitlich noch so weit zurück liegt, wird weiter bearbeitet. So haben gerade die letzten Jahre, mit der ständigen Weiterentwicklung von kriminaltechnischen Untersuchungen, viele neue Ermittlungsansätze und Überführungsmöglichkeiten gebracht. Das Ermittlerteam identifiziert sich gerade mit solchen Fällen, in denen wehrlose Kinder zu Opfern werden. Es vergeht hier keine Woche, wo Dennis Rostel oder auch die 1993 verschwundene Seike Sörensen aus Drelsdorf bei uns Thema sind", ergänzt der Leiter der Mordkommission.

"Neben der Unterstützung der Presse, auf die wir immer wieder angewiesen sind, legen wir nun auch ein besonderes Augenmerk auf die Dokumentation von Spiegel TV Extra am Samstag, den 12. Februar 2011 um 22:05 Uhr auf dem Fernsehsender VOX", erklärt Ulf Petersen weiter.

Wir waren selbst an einigen Aufnahmen zu dieser Dokumentation beteiligt. Gemeinsam mit dem Filmteam und einigen Zeitzeugen waren wir dann auch noch einmal wieder im Zeltlager am Selker Noor. Das geht dann auch hart gesottenen Ermittlern an die Nieren, Bilder und Situationen sind wieder präsent. Gleichzeitig erhöht es aber auch wieder den Willen, den immer noch agierenden Täter endlich zu fassen.

Die Ermittler aus Flensburg stehen in engem Kontakt zur Sonderkommission in Verden. Sie sind dem Serienmörder auf der Spur und hoffen durch die Begleitung der Medien auf weitere Hinweise und Spuren aus der Bevölkerung. Hinweise werden von der Polizei Flensburg unter der Rufnummer 0461 / 484-0 oder über 110 entgegen genommen.



Polizeidirektion Flensburg

POL-VER: ++ Soko Dennis: Festnahme - Einladung zur Pressekonferenz am Freitag, 15.04.2011, 12.00 Uhr in Verden ++

Verden (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren,

fast zehn Jahre nach dem Mord an dem neunjährigen Dennis Klein aus Osterholz-Scharmbeck haben Beamte der gleichnamigen Sonderkommission jetzt einen Tatverdächtigen festgenommen. Über die Festnahme, die Person des Tatverdächtigen und die Ermittlungen, die zu seiner Festnahme führten, möchten wir Sie im Rahmen einer Pressekonferenz informieren.

Die gemeinsame Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft findet statt am

Freitag, den 15. April 2011, um 12.00 Uhr, im Kreistagssaal des Landkreises Verden, Lindhooper Straße 67

Im Namen der Sonderkommission lade ich herzlich dazu ein. Aus organisatorischen Gründen wird um vorherige telefonische Anmeldung gebeten.

Polizeiinspektion Verden / Osterholz


Tatverdächtiger gesteht drei Morde
zuletzt aktualisiert: 15.04.2011 - 13:02

Osterholz-Scharmbeck (RPO). Fast zehn Jahre nach dem aufsehenerregenden Mord an dem neunjährigen Dennis aus Osterholz-Scharmbeck hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der Mann gestand insgesamt drei Morde, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten.

Der Mordfall Dennis
Er war während einer Klassenfahrt aus diesem Schullandheim in Wulsbüttel im Landkreis Cuxhaven verschwunden.
Zwei Wochen später fanden Pilzsammler seine Leiche. Sein Grabstein ziert die Frage, die sich damals alle stellten: warum Dennis?
Diese Frage könnte nun beantwortet werden, nachdem die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen hat.


Der Mann habe die Morde an dem 13-jährigen Stefan J., der 1992 aus einem Internat in Scheeßel (Landkreis Rotenburg/Wümme) verschwunden war, dem achtjährigen Dennis R., der aus einem Zeltlager in Schleswig-Holstein entführt und dessen Leiche in Dänemark entdeckt wurde, und Dennis K. (2001) zugegeben, teilten die Behörden mit.

Auf einer Pressekonferenz hieß es weiter, es handele es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 40-jährigen Mann aus Norddeutschland. Das Amtsgericht Stade habe Haftbefehl wegen mehrfachen Mordes erlassen. Die Fahnder hätten bereits am Mittwoch seine Wohnung in Hamburg durchsucht. Anschließend sei er vorläufig festgenommen worden.


In der Vernehmung räumte der Mann demnach dann den Mord an dem neunjährigen Dennis K. sowie die Tötung eins achtjährigen und eines 13 Jahren alten Jungen ein. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Laut "Focus Online"sei der Tatverdächtige am Donnerstag bis spät in die Nacht verhört worden. Der "Weser-Kurier" berichtet, dass der Mann als Sozialarbeiter gearbeitet habe.

Polizei geht von Serientäter aus

Eine Aufklärung des Falles Dennis könnte möglicherweise auch Konsequenzen für weitere Fälle haben. Denn die Polizei geht bei Dennis' Mörder von einem Serientäter aus. Er steht im Verdacht, seit 1992 rund 40 Mal Kinder in Schullandheimen, Zeltlagern und Einfamilienhäusern in Norddeutschland missbraucht zu haben.

Dennis war im September 2001 nachts aus einem Schullandheim verschwunden und Wochen später tot aufgefunden worden. Auch die anderen Morde ereigneten sich offenbar im Umfeld von Schullandheimen oder Ferienlagern.

Die Soko "Dennis" geht seit Längerem vom einem Serientäter aus. Im Februar waren die Ermittler mit neuen Hinweisen an die Öffentlichkeit getreten. Dabei ging es um das mögliche Auto des Täters sowie Einzelheiten zu seinem persönlichen Profil.

Ein Zeuge, der sich erst 2010 bei der Polizei meldete, will Dennis Anfang September 2001 zusammen mit einem bulligen Mann mit Brille und kurzen Haaren Anfang 30 in einem hellen Opel Omega Caravan gesehen haben.

rponline


 

POL-VER: Soko Dennis fasst Tatverdächtigen - Amtsgericht erlässt Haftbefehl

Verden (ots) - Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Stade und der Soko Dennis

Soko Dennis fasst Tatverdächtigen - Amtsgericht erlässt Haftbefehl

Verden. Am heutigen Freitag haben die Staatsanwaltschaft Stade und die Soko Dennis im Rahmen einer Pressekonferenz verkündet, dass fast zehn Jahre nach dem Mord an dem neunjährigen Dennis Klein aus Osterholz-Scharmbeck ein Tatverdächtiger festgenommen worden ist.

In der Nacht zum 05. September 2001 verschwand der 9-jährige Dennis bei einer Klassenfahrt aus einem Schullandheim bei Wulsbüttel. Zwei Wochen später wurde Dennis an einem Waldweg in der Nähe von Hepstedt getötet aufgefunden.

Dieser Mord war Anlass zur Einrichtung der nach dem Opfer benannten Sonderkommission Dennis.

In den folgenden Wochen, Monaten und Jahren wurde durch sehr aufwendige Fallanalysen immer deutlicher, dass die die Ermittler einen Serientäter suchen, einen Mann, dem - beginnend im Jahre 1992 - annähernd 40 angezeigte sexuelle Missbrauchstaten gegenüber Jungen und mehrere Tötungsdelikte zugerechnet werden können.

Der Täter bewegte sich vornehmlich im norddeutschen Raum und verübte seine Taten in Schullandheimen, Ferienzeltlagern, Wohnhäusern und jeweils in einem Fall in einer Jugendherberge bzw. in einem Internat.

Der Tatverdächtige geriet nach einem neuen Hinweis ins Visier der Ermittler.

Es handelt sich um einen 40-jährigen Mann aus Norddeutschland. Das Amtsgericht Stade erließ Haftbefehl wegen mehrfachen Mordes.

Die Soko hat vor wenigen Wochen in einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit noch einmal den Verlauf einer viel Leid und Ängste verursachten Straftatenserie von Morden und sexuellen Missbräuchen in Erinnerung gerufen.

Die Ermittler hatten die Hoffnung, dadurch neue Spuren auf den entscheidenden Hinweis zu erlangen. Seit der Pressekonferenz am 10. Februar sind bis heute über 1000 Hinweise bei der Soko eingegangen. Unter diesen Hinweisen befand sich auch die Meldung eines Zeugen, der 1995 Opfer einer Wohnhaustat in Bremen geworden ist. Das Opfer machte ergänzende Angaben zu seiner damaligen Aussage, da ihm durch die erneute Berichterstattung die Zusammenhänge der Serie bewusst wurden. Der Soko gelang es anhand dieser ergänzenden Angaben, die betreffende Person zu ermitteln.

Am vergangenen Mittwoch wurde die Wohnung des 40-jährigen Mannes in Hamburg von durchsucht. Aufgrund der Durchsuchungsergebnisse und weiterer Beweise erfolgte eine vorläufige Festnahme. Am gestrigen Tage hat der Mann in einer polizeilichen Vernehmung ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Aufgrund des Geständnisses hat die Staatsanwaltschaft Stade zunächst Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der Ermordung von Stefan Jahr (1992), Dennis Rostel (1995) und Dennis Klein (2001) sowie wegen sexuellen Missbrauchs von zwei weiteren Jungen beantragt. Es handelt sich hierbei um eine Tat aus dem Jahr 1995, in deren Verlauf ein Junge in seinem Kinderzimmer von einem Unbekannten sexuell missbraucht wurde und um eine Tat aus dem Jahr 1999, die sich zwei Jahre vor der Ermordung von Dennis Klein ebenfalls im Schullandheim Wulsbüttel ereignet hat. Das Amtsgericht Stade kam diesem Antrag nach und hat am Donnerstagabend Haftbefehl gegen den 40-Jährigen erlassen. Er befindet sich seitdem in U-Haft.

In den nächsten Wochen und Monaten wird es die Aufgabe der Sonderkommission sein, ein möglichst lückenloses Bild der Vergangenheit unseres Täters zeichnen zu können. Die Ermittlungen dauern an.

Polizeiinspektion Verden / Osterholz







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