Katharina Bisping






 

POL-KR: Raubmord an 87-jähriger Frau in Emmerich

Emmerich / Krefeld (ots) - Wie berichtet, ergaben die ersten Ermittlungen, dass die Tat vermutlich bereits am 11.01.2011 erfolgt war. Inzwischen wurde festgestellt, dass ein Paketdienst am 11.01.2011, um 13.09 Uhr, Frau Bisping schon nicht mehr erreichte und eine Nachricht hinterließ. Ihre Tageszeitung hatte sie morgens noch ins Haus geholt. Die Tageszeitung vom 12.01.2011 steckte im Briefkasten.

Bei Befragungen wurde eine Zeugin festgestellt, die am Dienstag, den 11.01.2011, gegen 09.30 Uhr, zu Fuß auf dem Großen Wall unterwegs war. Als sie sich in Höhe des Hauses Nummer 53 befand, sah sie vor der Haustüre einen Mann stehen, der offensichtlich mit dem Opfer sprach. Sie hörte diesen sagen: "Ich bin von den Stadtwerken." Er habe gesagt, er müsse die Nummer von der Wasserpumpe oder gegebenenfalls Wasseruhr nachsehen. Weiter hörte die Zeugin nichts, da sie dann die Straße überquerte. Ermittlungen bei den Stadtwerken Emmerich ergaben, dass dort kein Auftrag für eine Überprüfung vorlag und auch keiner der Mitarbeiter am 11.01.2011 dort gewesen war. Es wurde festgestellt, dass die Wasseruhr tatsächlich am 27.12.2010 bei Frau Bisping abgelesen wurde. Das Ablesen der Uhren wird an eine Fremdfirma vergeben, die dies meist durch Studenten durchführen lässt. Der junge Mann, der bei Frau Bisping die Uhren abgelesen hatte, wurde ermittelt und befragt. Er erinnerte sich an das Haus und die alte Dame deswegen, weil sie ihn zunächst nicht ins Haus lassen wollte. Er hat einen ostdeutschen Akzent, was Frau Bisping zunächst skeptisch machte. Wie alle tatsächlich beauftragten Ableser, hatte auch er einen Ausweis der Stadtwerke mit einem Lichtbild. Der Ausweis wird sichtbar an der Kleidung getragen und ist nur gültig in Verbindung mit einem Personalausweis. Inzwischen wurde von mehreren Seiten bestätigt, dass Frau Bisping aus Vorsicht zunächst immer nur das vergitterte Fensterchen an ihrer Türe öffnete. Der Mann, der sich am 11.01.2011 als Stadtwerkemitarbeiter ausgab, muss sie davon überzeugt haben, das dies seine Richtigkeit hat. "Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen gehen wir davon aus, dass der Mann sich mit diesem Trick Zugang zum Haus verschafft hat. Auf Grund des zeitlichen Zusammenhanges und anderer Umstände, die ich hier noch nicht nennen kann, besteht der dringende Verdacht, dass es sich dabei um den Täter gehandelt hat," teilte Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission mit.

Die Zeugin hatte den Mann nur sehr kurz gesehen und beschreibt ihn als mittelgroß, von normaler Statur mit dunklen kurzen Haaren. Auffällig war, dass er ein orangefarbenes Kleidungsstück mit reflektierenden Streifen trug.

Die Mordkommission bittet um Hinweise, ob in Emmerich oder Umgebung der beschriebene Mann auch bei anderen Haushalten erschienen ist und vorgegeben hat, von den Stadtwerken zu sein.

Die kriminelle Begehungsweise, dass sich Personen mit so einem Trick Zugang zu Wohnungen verschaffen, ist im Kreise Kleve genau so bekannt, wie in anderen Regionen. In die Ermittlungen werden daher die schon polizeibekannten Erkenntnisse zu diesen Straftaten mit einbezogen.


Hinweise werden erbeten an die Mordkommission zur Zeit in Emmerich (02822) 7830 oder (02821) 5040 (27)


Polizeipräsidium Krefeld

 
Overall

POL-KR: Raubmord an Katharina Bisping in Emmerich am 11.01.2011

Krefeld - Emmerich (ots) - Interessante Ermittlungen ergaben sich für die Mordkommission am Wochenende. Berichtet wurde, dass ein 40-jähriger Zeuge Dokumente des Opfers gefunden hatte. Diese wurden in einer Mülltonne an der Wallstraße 22 aufgefunden und von der Polizei sichergestellt und durchsucht. Es wurde eine Plastiktüte der Firma Lidl aufgefunden, in der sich Gegenstände befanden, die mit der Tat in Zusammenhang stehen und vom Täter dort entsorgt wurden. Die Untersuchungen und erste Vergleiche mit Tatortspuren ergaben, dass es sich unter anderem um Tatbekleidung handeln dürfte. Es wurden Arbeitsschuhe gefunden, deren Schuhsohlenabdruck große Ähnlichkeit mit den am Tatort festgestellt Abdruck aufwies. Des Weiteren wurde ein auffälliger orangefarbener Overall mit Leuchtstreifen gefunden, den der Täter vermutlich bei der Tat getragen hat. Der Anzug verliert verschleißbedingt orangefarbene Partikel, die überall am Tatort gefunden wurden. Bei den Ermittlungen wurde festgestellt, dass sich in der Nachbarschaft des Hauses Wallstraße eine Getränkefirma befindet, welche ihren Parkplatz mit einer Videokamera überwacht. Die Aufnahmen wurden ausgewertet und als Glücksfall für die Ermittlungen erwies sich, dass in größerer Entfernung im Hintergrund das Haus mit den Mülltonnen aufgezeichnet wurde. Die Auswertung stellte sich wegen der Distanz als schwierig heraus. An Wochenende erfolgte dankenswerter Weise technische Unterstützung durch die Technikabteilung des WDR in Köln. Auf den Videoaufzeichnungen ist schemenhaft am 11.01.2011, um 12.15 Uhr, ein Mann zu erkennen, der am Haus vorbei geht und etwas genau in die fragliche Mülltonne hineinwirft. Es handelte sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Täter, der die Tatbekleidung entsorgte. Zwar ist der Mann auf den Aufnahmen nicht weiter zu identifizieren, für die Fahnder ist jedoch besondern interessant, dass er offensichtlich einen größeren hellen Hund mitführt. In diese Richtung konzentrierten sich schon am Wochenende die Ermittlungen. "Wir gehen davon aus, dass der Täter im Stadtgebiet von Emmerich zu suchen ist", teilte Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission mit. Am Wochenende wurden Mantrailerhunde eingesetzt. "Wir haben, wie schon in mehreren anderen Mordsachen, durch die Mantrailer viele interessante Erkenntnisse und Fahndungsansätze gewonnen", so Gerd Hoppmann. Auf Grund der intensiven Berichterstattung zum Raubmord gingen eine ganze Reihe von Hinweisen ein, die überprüft werden. Es wird weiter um Hinweise gebeten unter den Telefonnummern (02822) 7830 oder (02821) 5040 gebeten. Im download-Bereich wurde ein Foto des Overalls eingestellt. (32)


Polizeipräsidium Krefeld

POL-KR: Raubmord an der 87-jährigen Katharina Bisping aufgeklärt

Krefeld/Kleve (ots) - Am 17.01.2011 fand eine Spaziergängerin, die mit ihrem Hund unterwegs war, in einem Waldstück bei Emmerich eine Leiche. Ein Mann hing an einem Baum, am Baum lehnte sein Fahrrad.

Bei den ersten Untersuchungen fanden Kriminalbeamte "Hundefutterbröckchen" in den Taschen des Mannes. Da Alter und Beschreibung mit demTäter übereinstimmten, bestand der Verdacht, dass der Mann als Täter für den Mord in Betracht kommen könnte. Als die Wohnung des Mannes in der Innenstadt Emmerichs aufgesucht wurde, stellten die Beamten dort zwei große Bordeauxdoggen, eine davon hellfarben, fest.

Bei den genaueren Untersuchungen im Haus des Mannes wurden mit dem bloßen Auge nicht erkennbare Partikel sichtbar gemacht. Diese orangefarbenen staub- bis sandgroßen Partikel wurden, wie berichtet, auch am Tatort gefunden. Ermittlungen ergaben, dass der Mann im Besitz eines orangefarbenen Leuchtoveralls war, den er hin und wieder als Regenschutz trug.

Bei der intensiven Durchsuchung des Hauses wurden keine Gegenstände gefunden, die aus dem Raub bei Frau Bisping stammen. Es wurde allerdings ein Ringbuchkalender aus dem Jahre 2008 gefunden, in welchem eine Seite fehlte. Genau diese herausgerissene Seite wurde mit handschriftlichen Aufzeichnungen bei den vom Täter in der Mülltonne entsorgten Gegenständen aufgefunden. Er hatte darauf handschriftlich unter anderem den Namen des Opfers und die Nummer der Wasseruhr notiert.

Noch am 17.01.2011 wurde die von Staatsanwalt Körber angeordnete Obduktion des 51jährigen durchgeführt. Er hatte sich zweifelsfrei ohne Fremdeinwirkung erhängt. DNA-Vergleichsuntersuchungen mit den Tatortspuren in der Mordsache wurden veranlasst. Ein Ergebnis hierzu liegt noch nicht vor.

Auch ohne den wissenschaftlich gutachterlichen Nachweis durch das Landeskriminalamt gehen Mordkommission und Staatsanwaltschaft sicher davon aus, dass es sich bei dem 51jährigen um den Täter handelt.

"Wir haben die Beunruhigung in der Bevölkerung insbesondere bei den älteren Mitbürgern in Emmerich deutlich gespürt. Trotz der Tragik sind meine Kollegen und ich froh, dass die Tat so schnell aufgeklärt wurde", teilte Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission, mit.

(40/Na.)

Polizeipräsidium Krefeld


Nach oben