POL-KR: Tötungsdelikt in Krefeld am 17.10.2010

Krefeld (ots) - Am Sonntag, den 17.10.2010 gegen 08:25 Uhr ging bei der Feuerwehr der Anruf eines Mannes ein, der seinen Namen nicht nennen wollte. Er bat, einen Notarzt zur Süchtelner Str. 232 in Krefeld zu schicken. Auf Nachfrage ergänzte er: "Zu einem Todesfall." Er gab an, der Lebenspartner zu sein. Der Schlüssel liege im Briefkasten, sagte er weiter. Der Rettungsdienst fand tatsächlich einen Schlüssel im Briefkasten, die Haustüre war allerdings nur angelehnt. Im ersten Obergeschoss öffneten die Einsatzkräfte mit dem vorgefundenen Schlüssel das abgeschlossene Schlafzimmer, und fanden dort die leblose Wohnungsinhaberin. Bei der Toten handelt es sich um eine 47jährige Frau, die mit ihren erwachsenen Kindern (Sohn und Tochter) sowie ihrer Schwester und deren Tochter im Hause wohnt. Die 47jährige ist in einem Altenheim beschäftigt und hatte eigentlich Wochenenddienst, zu dem sie jedoch nicht erschien.

Die Untersuchungen der Kriminalpolizei ergaben, dass sie erhebliche Stich- und Schnittverletzungen im Kopf-Halsbereich hatte. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Die Untersuchungen der Blutspuren am Tatort ergaben, dass der Fundort auch gleichzeitig Tatort war. Ein Tatwerkzeug wurde nicht gefunden.

Ersten Ermittlungen zufolge hatte es sich bei dem anonymen Anrufer um den Freund des Opfers gehandelt, den 50jährigen Hans Peter Hensel. Dieser wohnt auf der Lindenstraße 62 in Krefeld. Hier war es wenige Stunden zuvor zu einem Brand im Hause gekommen. Um 06:21 Uhr wurde ein Feuer in der Erdgeschosswohnung des Hauses gemeldet. Hausbewohner waren durch einen Knall und Sirenengeheul wach geworden und hatten Flammen aus der Wohnung schlagen sehen. Hans Peter Hensel soll in seiner Wohnung eine Handsirene aufbewahrt haben, die er vermutlich betätigte. Die Hausbewohner gelangten alle unverletzt ins Freie, die Erdgeschosswohnung brannte völlig aus. Hans Peter Hensel befand sich nicht im Haus. Zur Untersuchung der Brandursache wurde von der Mordkommission ein Sachverständiger hinzugezogen.

Nach den bisherigen Ermittlungen suchte Hensel das Opfer in der Süchtelner Str. 232 am Samstagabend, den 17.10.2010 zwischen 21:15 Uhr und 22:00 Uhr auf. Hensel war mit der 47jährigen Frau seit 12 Jahren befreundet. In dieser Zeit hatte er mehrjährige Haftstrafen zu verbüßen, was jedoch nicht zu einer Trennung führte. Vor etwa 4 Wochen soll sich die 47jährige von ihm getrennt haben. Er war mit der Trennung nicht einverstanden gewesen und soll gedroht haben, sich und ihr etwas anzutun.

Hans Peter Hensel ist den Ermittlungsbehörden als Straftäter bekannt, zuletzt verbüßte er eine mehrjährige Freiheitsstrafe wegen Bankraubes. Er ist Konsument harter Drogen. Der 50jährige gilt als gewalttätig.

Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission teilt mit: "Das Opfer ist nicht dem gleichen Milieu zuzurechnen. Zu der 47jährigen Frau haben wir ermittelt, dass sie in ordentlichen bürgerlichen Verhältnissen lebte und keine Bezüge zum Milieu und kriminellen Umfeld des Hans Peter Hensel hatte. Anderslautende Veröffentlichungen, die hierzu in den Medien schon erfolgten, sind falsch."

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Krefeld, Frau Naumann, wurde die Obduktion der Toten gerichtlich angeordnet und fand heute in der Rechtsmedizin statt.

Es wurde festgestellt, dass eine Vielzahl von Stich- und Schnittverletzungen im Hals- und Kopfbereich todesursächlich waren. Weiter wurden eine Vielzahl von Schlagverletzungen auf den Kopf festgestellt. Schnittverletzungen an den Händen des Opfers belegen, dass das Opfer versuchte, sich gegen den Angriff zu wehren.

Hans-Peter Hensel ist dringend verdächtig, seine ehemalige Freundin getötet zu haben. Am Sonntag wurden bereits umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Der flüchtige Hans-Peter Hensel wurde im Laufe des Sonntages noch mehrfach im Stadtgebiet von Zeugen gesehen. Eine Öffentlichkeitsfahndung mit Nennung des Namens und Veröffentlichung eines Lichtbildes erfolgt ab heute. Zeugen, die den Aufenthalt des Gesuchten kennen oder Angaben zu möglichen Aufenthaltsorten machen können, werden gebeten sich zu melden. Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission:"Bitte beachten Sie, dass der Gesuchte als gefährlich einzustufen ist und bewaffnet sein könnte."

Beschreibung: Hans-Peter Hensel ist von auffälliger Gestalt, er ist 2 m groß und schlank. Er hat dunkelblondes, cirka 3 cm langes Haar. (wie auf dem Foto)

Zuletzt soll er eine Khakihose (Tarnfarben) und eine dunkle Lederjacke getragen haben. Er führte zuletzt einen hellen Rucksack mit und war mit einem weiß-blauen Herrenfahrrad (Trekkingrad Marke Avantgarde) unterwegs. Das Fahrrad hat einen gummiummantelten Lenker in Form einer 8.

Hinweise werden erbeten an die Polizei in Krefeld, Tel. 02151 6340 (454 / DG)


Polizeipräsidium Krefeld



Krefeld

Stadt in Angst – Mörder weiter frei

zuletzt aktualisiert: 20.10.2010

Krefeld (RP) Vom Mörder der 47-jährigenKrefelderin Heike M., die am Samstag in ihrer Wohnung an der Süchtelner Straße erstochen wurde, fehlt weiter jede Spur. Die Krefelder Polizei hat als einzigen Verdächtigen den 50-jährigen Hans-Peter Hensel im Visier.

Mehrfach wollen ihn gestern Personen auf dem Fahrrad durch Krefeld haben fahren sehen. 30 Hinweise gingen bei der Polizei ein. "Wir wissen nicht, ob sich Hensel tatsächlich hier aufhält, gehen aber aufgrund der Vielzahl von Hinweisen davon aus", sagt Polizeisprecher Dietmar Greger. Die Anrufe der Krefelder Bevölkerung würden ernst genommen.

Am Montag waren die Bilder des Tatverdächtigen bereits im Fernsehen ausgestrahlt worden – danach meldeten sich auch Anrufer aus anderen Städten, die Hensel gesehen haben wollen. Danach flog am Montagabend ein Helikopter mehrere Stunden über Mönchengladbach, die Polizei fand Hans-Peter Hensel jedoch auch dort nicht.

Die Kriminalpolizei warnt vor dem Mann, der an der Lindenstraße wohnte und harte Drogen konsumiert, – er sei gefährlich und möglicherweise im Besitz einer Waffe. Nach Informationen unserer Zeitung muss Hensel eigentlich zur Stabilisierung des psychischen Haushalts Psychopharmaka zu sich nehmen, soll diese aber vor wenigen Tagen abgesetzt haben.

rponline



Krefeld
Staatsanwaltschaft setzt Belohnung aus
zuletzt aktualisiert: 20.10.2010 - 16:36

Krefeld (RPO) Die Staatsanwaltschaft Krefeld hat eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des mutmaßlichen Mörders Hans Peter Hensel führen. Mittlerweile wurde zudem ein Haftbefehl wegen Mordes ausgesprochen.

Der 50-jährige Hans Peter Hensel soll am Wochenende seine 47-jährige Lebensgefährtin Heike M. ermordet und seine Wohnung angezündet haben. Seit Sonntag ist der drogenabhängige Mann auf der Flucht vor der Polizei.

Bekannten gegenüber soll Hensel Selbstmordgedanken geäußert haben. „Am Tattag sagte Hensel zu einem Freund, dass dies der letzte Tag seines Lebens sei“, berichtete Polizeisprecher Dietmar Greger. Seit Sonntag sind rund 30 Hinweise bei der Polizei eingegangen, darunter sei aber keine heiße Spur, so Greger.

Die Polizei hält es für wahrscheinlich, dass Hensel seine Selbstmorddrohung wahr gemacht haben könnte. „Der Mann hat nichts mehr zu verlieren“, so der Polizeisprecher.

Gleichzeitig mahnte Dietmar Greger die Bevölkerung aber weiterhin zur Vorsicht: „Fall er noch lebt, ist Hans Peter Hensel gefährlich!“ Die Polizei berichtet, dass es Hinweise darauf gibt, dass Hensel gelegentlich auch als Tramper außerhalb Krefelds unterwegs war. Da er im Bereich Tönisberg aufgewachsen ist, kennt er sich dort besonders gut aus.

Die Polizei hat nun begonnen, Fahndungsplakate an öffentlichen Orten auszuhängen, zudem sind verstärkt Beamte auf der Straße und den bekannten Orten des Drogenmilieus, beispielsweise am Theaterplatz, unterwegs: „Wir wollen verhindern, dass weiteres passiert“, so Polizeisprecher Greger.


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Krefeld
Hensel bat vor Mord um Hilfe
VON MARTIN RÖSE - zuletzt aktualisiert: 21.10.2010

Krefeld (RP) Wenige Wochen vor dem Mord an seiner Lebensgefährtin hat der mutmaßliche Täter um Aufnahme in eine Klinik für Suchterkrankungen gebeten. Bereits mit 21 überfiel Hans Peter Hensel seine erste Bank – die Sparkasse in Traar.

Der mutmaßliche Mörder einer 47-jährigen Altenpflegerin aus Krefeld hat nach Informationen unserer Zeitung noch im September um Aufnahme in eine Klinik für Suchterkrankungen gebeten. Bereits mehrfach war der tatverdächtige Hans Peter Hensel (50) wegen seiner Drogenabhängigkeit in Behandlung.

Die Klinik soll den Mann abgewiesen haben. "Die Entscheidung für einen Entzug oder eine Entwöhnung kann ein Patient grundsätzlich nur im nüchternen Zustand treffen", erklärte der Chefarzt des Klinikums.

Der 50-jährige Hans Peter Hensel soll am Wochenende seine Lebensgefährtin Heike M. ermordet und seine Wohnung an der Lindenstraße angezündet haben. Seit Sonntag ist der drogenabhängige Mann auf der Flucht vor der Polizei. Bekannten gegenüber soll Hensel Selbstmordgedanken geäußert haben.

2000 Euro Belohnung

Belohnung Die Staatsanwaltschaft Krefeld hat eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des mutmaßlichen Mörders Hans Peter Hensel führen. Hinweise nimmt die Krefelder Polizei unter der Telefonnummer 02151 634-0 entgegen.

Haftbefehl Mittlerweile wurde zudem ein Haftbefehl wegen Mordes ausgesprochen.

Bereits früh geriet Hensel auf die schiefe Bahn. Im Alter von 21 Jahren überfiel er 1979 die Sparkasse Traar, maskiert mit einem gelben Motorradhelm, bewaffnet mit einer Gasdruckpistole. "Bitte, zuerst die großen Scheine!", sagte er und erbeutete 10 000 Mark. Die Polizei konnte Hensel nach 26 Minuten fassen – und erkannte einen alten Bekannten. Bereits zuvor hatte sie ihn bei Einbrüchen erwischt. Immer wieder geriet Hensel später auch wegen Gewalttaten mit dem Gesetz in Konflikt, Anfang der 90er überfiel er zwei Banken.

Die Polizei schätzt Hensel als gefährlich ein. Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission, erklärt: "Hensel hat keine Unterkunft. Er braucht Drogen und hat wahrscheinlich das Ziel, die Stadt zu verlassen. Für beides hat er kein Geld. Und er ist wahrscheinlich bewaffnet – und er hat nichts mehr zu verlieren." Bis gestern gingen gut 30 Hinweise ein; eine heiße Spur hat die Polizei aber nicht.


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POL-KR: Tötungsdelikt in Krefeld
Fahndung nach Hans Peter Hensel

Krefeld / Hamburg (ots) - Heute meldete sich die Kriminalpolizei aus Hamburg bei der Mordkommission in Krefeld. Dort war heute in der Baustelle eines Umspannwerkes in der Stadtmitte ein Mann tot aufgefunden worden. Der Mann hatte sich offensichtlich erhängt. In den mitgeführten Sachen wurde ein Portemonnaie mit Kleingeld gefunden, in welchem sich auch der Personalausweis des Hans Peter Hensel befand. Bei der Überprüfung der Personalien im polizeilichen Fahndungssystem stellten die Beamten fest, dass er in Krefeld wegen Mordes gesucht wurde. Nach Kontaktaufnahme mit der Mordkommission in Krefeld erfolgten die weiteren Maßnahmen, insbesondere die Identifizierung durch Lichtbild und Fingerabdrücke.

Ein Messer führte er nicht mit sich. Beamte der Mordkommission Krefeld werden am 22.10.2010 zu weiteren Ermittlungen nach Hamburg fahren. Neben der Leiche soll auch die Kleidung hinsichtlich Spuren der Tat noch untersucht werden. Welche Bezüge Hensel nach Hamburg gehabt haben könnte und wie und wann er dorthin gereist ist, dazu liegen keinerlei Erkenntnisse vor. Eine genauere Eingrenzung der Todeszeit konnte noch nicht erfolgen, sicher ist jedoch, dass er sich selbst erst am Abend des 20.10.2010 oder in der Nacht zum 21.10.2010 getötet haben kann. Ein Arbeiter war an der Örtlichkeit bis zum Abend des 21.10.2010 mit Anstreicharbeiten beschäftigt gewesen.

Wie Staatsanwalt Otto Notemann mitteilte, werden die Ermittlungen damit abgeschlossen. Ob seit Sonntag auf dem Weg Richtung Hamburg und dort noch Straftaten durch den auffällig großen 2m-Mann erfolgten, soll noch festgestellt werden, teilte Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission mit. (459 / DG)

Polizeipräsidium Krefeld



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