Vermisste Maria Baumer tot/ Haftbefehl gegen 28-jährigen
 
Pressemitteilung
 
vom: 12.09.2013
 
Suche nach Maria Baumer hat ein Ende – Vermisste tot in Waldstück aufgefunden – Haftbefehl gegen 28-jährigen Tatverdächtigen ergangen
 
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Regensburg und des Polizeipräsidiums Oberpfalz
 
Die umfangreiche und langwierige Fahndung nach Maria Baumer aus Regensburg hat ein Ende. Die im Mai 2012 von ihrem Verlobten als vermisst gemeldete Frau ist tot. Im dringenden Tatverdacht sie getötet zu haben, steht ein 28-jähriger Mann aus Regensburg.
 
Pilzsucher fanden am Sonntag, 08. 09. 2013, gegen 13.00 Uhr, in einem Waldgebiet, südlich von Bernhardswald/Lkr. Regensburg, skelettierte Leichenteile. Der Finder meldete dies der Polizei. Sehr schnell lag der Schluss nahe, dass es sich dabei um die sterblichen Überreste der bei ihrem Verschwinden 26-Jahre alten Geoökologin handeln könnte. Deren Untersuchung der sterblichen Überreste am Institut für Rechtsmedizin der Universität Nürnberg/Erlangen bestätigten diese Vermutung.
 
Polizeilich bekannt wurde der Vorfall durch die Vermisstenanzeige des Verlobten am 29.05.2012 bei der Polizeiinspektion Regensburg Süd. Dabei gab dieser an, dass Maria Baumer in den Vormittagsstunden des 26.05.2012, während seiner Abwesenheit, aus der gemeinsamen Wohnung verschwunden sei. Damit verlor sich die Spur der jungen Frau.
 
Aus dem bis dato gewonnenen Sachstand war bekannt, dass sich Maria Baumer und ihr Verlobter mit Familienangehörigen am Abend des 25.05.2012 auf einem landwirtschaftlichen Anwesen im Bereich von Bernhardswald aufgehalten hatten und von dort in den Nachtstunden die Rückfahrt nach Regensburg antraten.
 
Im März dieses Jahres wurden die Ermittlungen in Richtung eines möglichen Tötungsdeliktes präzisiert, da es über den 10-monatigen Zeitraum trotz aller Bemühungen kein „Lebenszeichen“ von Maria Baumer gab. Zugleich wurde bei der Kripo Regensburg, die seit Ende Juni 2012 den Vermisstenfall bearbeitet, eine eigene Ermittlungsgruppe „EG Maria“ geschaffen.
 
In den mehr als 15 Monaten seit der Anzeigenerstattung waren auf Grund der bundesweiten intensiven Öffentlichkeitsfahndung Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. So nach einer Sondersendung von Aktenzeichen XY.
 
Demnach war eine Frau mit dem Aussehen von Maria Baumer im Sommer des vergangenen Jahres im Ennepe-Ruhr Kreis mehreren Personen aufgefallen. Sie äußerte dabei auf dem Jakobsweg unterwegs zu sein. Wiederholte Suchmaßnahmen, auch mit Spezialhunden in diesem Bereich und darüber hinaus sowie weitere Zeugenvernehmungen in der Region waren die Folge. Fahndungsplakate in vier Sprachen wurden gedruckt und entlang des Jakobswegs mit Zielrichtung Santiago de Compostela verteilt. Die Fahnder der Kripo wollten keine Möglichkeit unversucht lassen.
 
Andere Hinweise gingen in Richtung einer Tramperin an der BAB A 93 bei Weiden oder zuletzt in den Raum Nürnberg, wo sie einen Gesprächstermin gehabt haben soll. Wie nun feststeht mussten die Hinweise „im Sande verlaufen“.
 
Abseits der Hinweise aus der Bevölkerung liefen die internen Ermittlungen der „EG Maria“. So nahm man Anfang August dieses Jahres ein Waldstück, das an der Wegstrecke Bernhardswald – Regensburg, im Bereich von Rossbach liegt, oberflächlich in Augenschein, allerdings ohne verwertbare Ergebnisse.
 
Ein 28-jähriger Regensburger steht nun im dringenden Tatverdacht sie getötet zu haben. Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg nahmen ihn am 11.09.2013 in den Nachmittagstunden fest. Der Beschuldigte hat bislang keine Angaben zu den Tatvorwürfen gemacht und einen anwaltlichen Beistand hinzugezogen.
 
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg erließ die Richterin am Amtsgericht Regensburg, heute am späten Nachmittag Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags. Der 28-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
 
Die Ermittlungen zu dem Tatgeschehen und den Hintergründen zu der Tat dauern an. So wurde am heutigen 12.09.2013 durch Kräfte der Bayer. Bereitschaftspolizei die Gegend um den Auffindeort akribisch in Augenschein genommen. Ziel sollte es sein, weitere sterbliche Überreste oder persönliche Gegenstände der Toten zu finden. Dabei wurden zwar Gegenstände gefunden, deren Untersuchung und Zuordnung wird aber noch geraume Zeit in Anspruch nehmen. Weitere Auskünfte dazu sind deshalb derzeit nicht möglich.
 
Die Ermittlungsgruppe bedankt sich bei allen Zeugen, die sich bisher mit dem Ziel der Unterstützung der Ermittlungsarbeit an die Polizei wandten. Dies gilt auch für die geleistete Unterstützung durch die Medien.
 
 
[url]http://www.regensburg-digital.de/vermisste-maria-baumer-tot-haftbefehl-gegen-28-jaehrigen/12092013/[/url]
 
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26.5.15
 
Ungeklärter Todesfall
Vor drei Jahren verschwand Maria Baumer 
 
Vor drei Jahren verschwand die Oberpfälzerin Maria Baumer spurlos. Am 8. September 2013 wurde sie dann tot in einem Wald bei Bernhardswald (Lkr. Regensburg) gefunden. Zuvor galt sie 16 Monate als vermisst. Bis heute ist Baumers Verlobter der Hauptverdächtige in dem Fall. Er saß vorübergehend in Untersuchungshaft, wurde im November 2013 aber wieder freigelassen. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln weiter.
 
Im März dieses Jahres hatte die Polizei die Wohnung eines Privatermittlers in Norddeutschland durchsucht. Wie die Mittelbayerische Zeitung (MZ) berichtet, sind dabei Computer und Unterlagen beschlagnahmt worden. Zudem habe es bei der Betreiberin eines Internet-Forums zu ungelösten Kriminalfällen eine Durchsuchung gegeben, berichtet das Blatt. Zum näheren Hintergrund der Durchsuchungsaktionen ist nichts bekannt.
 
Zwei weitere Ermittlungsverfahren gegen Verlobten
Laut MZ laufen derzeit noch zwei weitere Ermittlungsverfahren gegen Baumers Verlobten. Der frühere Medizinstudent soll einer jungen Frau, einer früheren Patientin des Bezirksklinikums Regensburg, Betäubungsmittel verabreicht haben, um sie möglicherweise sexuell gefügig zu machen. Außerdem wird er des sexuellen Missbrauchs an zwei Schülern aus dem Feld der Regensburger Domspatzen verdächtigt.
 
Zudem sollen im Rückenmark von Maria Baumers Leiche Spuren von Antidepressiva gefunden worden sein. Unklar sei, ob sie ein entsprechendes Medikament selbst eingenommen habe. Vor ihrem Veschwinden soll Baumer über Gedächtnislücken geklagt haben.
 
Polizei: "Zunächst keine Anhaltspunkte auf Gewalttat"
Die damals 26-jährige Maria Baumer war seit dem 26. Mai 2012 spurlos verschwunden. Ihr Verlobter hatte damals der Polizei erzählt, dass die junge Frau aus dem Landkreis Schwandorf angekündigt habe, eine Auszeit nehmen zu wollen. Diese Aussage hatte die Polizei zunächst nicht überprüft - und musste sich deswegen den Vorwurf gefallen lassen, zu spät reagiert zu haben, als bereits wertvolle Zeit verstrichen war. "Wir hatten zunächst keine Anhaltspunkte auf eine Gewalttat", verteidigt Michael Rebele, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, die Arbeit der Polizei. Jeder Mensch habe das Recht auf eine Auszeit.
 
Nach dem Auffinden von Baumers bereits stark verwester Leiche war der Verlobte schließlich im September 2013 doch festgenommen werden. Nach etwa sechs Wochen in Untersuchungshaft kam er allerdings wegen nicht ausreichender Gründe am 6. November 2013 wieder frei.
 
Anwalt Haizmann kritisiert Ermittler
Der Anwalt des Verlobten, Rechtsanwalt Michael Haizmann, erhob schwere Vorwürfe gegen die Ermittler. Er sagte dem Bayerischen Rundfunk, die Polizei habe sich in seinen Mandanten geradezu verbissen. Er sei froh, dass es am Landgericht Regensburg Richter gebe, die polizeiliche Ermittlungsergebnisse hinterfragen und nicht einfach abnicken, so Haizmann. Die Haftbeschwerde des Anwalts war noch Anfang Oktober abgelehnt worden. Damals sagte ein Justizsprecher, dass der 28-jährige Regensburger "aufgrund der derzeitigen Ermittlungslage" weiterhin dringend tatverdächtig sei, die 26-Jährige aus dem Kreis Schwandorf getötet zu haben. Außerdem bestehe Fluchtgefahr. Abgelehnt hatte die Haftbeschwerde eine Urlaubsvertretung. Der Vorsitzende Richter der zuständigen Strafkammer sah den Sachverhalt dann anders und ließ den Verlobten frei.
 
"Harmonische Beziehung"
Anwalt Haizmann sagt im vergangenen November auch, dass die Umstände, die zum Tod Maria Baumers führten, weiterhin unbekannt seien. Es sei noch nicht einmal klar, ob Baumer überhaupt Opfer eines Kapitalverbrechens wurde. Der 28-jährige Verlobte habe kein Motiv gehabt, die 26-Jährige umzubringen, so Haizmann. 
 
 
Baumers Verlobter
Der tatverdächtige Verlobte wurde am 6. November 2013 aus der Untersuchungshaft in Straubing entlassen. Das Landgericht hatte damals einer erneuten Haftbeschwerde des Verteidigers entsprochen. Aufgrund einer Neubewertung der bisherigen Ermittlungsergebnisse sei kein dringender Tatverdacht gegeben, hieß es zur Begründung.
 
http://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/maria-baumer-tot-106.html

 

 

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http://ungeloeste-kriminalfaelle.forumprofi.de/baumer-maria-26-%E2%80%A0-regensburg-teil-2-f165/

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