POL-KI: 100924.1 Kiel: Mordkommission Kiel ermittelt DNA-Treffer im ungeklärten Tötungsdelikt einer 18-jährigen Schwesternschülerin aus Henstedt-Ulzburg aus dem Jahre 1984

Kiel / Henstedt-Ulzburg (ots) - Tötungsdelikt - Gabriele STENDER    

Am Sonntag, dem 12.02.1984 wurde die seit neun Tagen vermisste 18-jährige Schwes¬ternschülerin Gabriele Stender von zwei 14-jährigen Schülern in einer Fichtenschonung, der so genannten VOGELZUNGE, nahe Weddelbrook bei Bad Bramstedt tot aufgefunden.

Am Freitag, dem 03.02.1984 gegen 23.15 Uhr wollte sie per Anhalter von Henstedt-Ulzburg nach Al¬veslohe, um dort die Diskothek "Kutsche" aufzusuchen. Dort kam sie nie an. Alle Suchmaßnahmen der Familie und der Polizei unter Einsatz eines Hubschraubers, unter Einbeziehung der Öffentlichkeit, über Handzettel und den Medien (Presse, Rund¬funk pp.) waren bis zum 12.02.1984 erfolglos geblieben.

Aufgrund der Auffindesituation und der durchgeführten Sektion wurde von einem Sexual¬mord ausgegangen. Nach den durchgeführten Untersuchungen wurde sie von einem un¬bekannten Täter vergewaltigt und mit ihrem eigenen Schal erdrosselt. Gabriele Stender wurde von allen als freundliche, zuverlässige, sympathische junge Frau beschrieben, die mit niemandem Probleme hatte. Sie war sehr beliebt und stand kurz vor der Führerscheinprüfung.

Trotz intensiver Ermittlungen und unzähliger Personenüberprüfungen konnte die Tat bis¬her nicht aufgeklärt werden. Über Jahrzehnte wurde, wie bei allen ungeklärten Tötungsdelikten, turnusmäßig über¬prüft, ob es neue Ermittlungsansätze gibt. Hierzu gehört auch das Anwenden neuerer Forschungsmethoden. Durch neueste, verfeinerte Untersuchungsmethoden im DNA-Be¬reich ist es nunmehr den Ermittlern des LKA in Kiel gelungen, DNA-Spuren festzustellen, die diese als tatrelevant einstufen. Die Ermittler werden nun von allen männlichen Personen, die sie überprüfen wollen, eine Speichelprobe abnehmen, um sie mit der Täterspur zu vergleichen. Ein durchgeführter Abgleich mit der polizeilichen deutschen und europäischen DNA-Datenbank verlief bislang negativ, sodass nicht aus-geschlossen werden kann, dass der Täter bisher noch keine polizeilichen Erkenntnisse hat. Die Mordkommission Kiel geht davon aus, dass Hunderte von Männern aufgesucht wer¬den müssen, um eine Speichelprobe abzugeben. Nur so ist es möglich, einen Mord nach 26 Jah¬ren aufzuklären.

Die Ermittler sind optimistisch eingestellt, da es in zurückliegender Zeit in vielen ähnlichen Fällen gelungen ist, eine Tat nach so vielen Jahren aufzuklären und einen Täter zu über¬führen.

In diesem Zusammenhang soll auch noch einmal auf die Opferangehörigen hingewiesen werden. Eine Aufklärung des Verbrechens ist für die Angehörigen zumeist ein wichtiger Aspekt im Rahmen der Trauerarbeit und zur Bewältigung des Geschehenen.

Für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und zur Ergreifung des Täters führen, hat die Staatsanwaltschaft Kiel eine Belohnung in Höhe von 1.500 Euro ausgelobt.

Die Kieler Mordkommission bittet Zeugen um Hinweise. Wer Angaben zur Tat oder zum Täter machen kann, wird gebeten sich unter der Rufnummer 0431 - 160 3333 mit der Polizei in Kiel in Verbindung zu setzen oder Polizeiruf 110 zu wählen.

Susanne Hinrichsen / Tanja Emmen

 

Polizeidirektion Kiel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

POL-KI: 101220.2 Kiel: Nach dem ungeklärten Tötungsdelikt der 18-jährigen Gabriele Stender aus dem Jahr 1984, hat die Mordkommission Kiel weit über 150 Speichelproben genommen. (Folgemeldung zu 100924.1)

Kiel (ots) - Gabriele Stender wurde im Februar 1984 Opfer eines Sexualmordes. Der Täter missbrauchte die damals 18-Jährige und erdrosselte sie mit einem Schal. Schüler fanden ihre Leiche neun Tage nach ihrem Verschwinden in einer Fichtenschonung nahe Weddelbrook bei Bad Bramstedt.

Nach der ermittelten DNA-Spur, hat die Mordkommission bislang über 150 Speichelproben nehmen können, die zurzeit von der Rechtsmedizin Kiel untersucht werden.

Auf Grund der langen Zeit, die zwischen der Tat und der Entdeckung der neuen DNA-Spur liegt, gestalten sich die Ermittlungen schwierig und langwierig. Viele der damals im Bereich wohnhaften Personen sind verzogen, haben andere Namen oder sind verstorben. In diesen Fällen werden länderübergreifend Ermittlungsersuchen gestellt oder ein DNA-Profil von Angehörigen der Verstorbenen rekonstruiert.

Die bislang aufgesuchten Personen zeigten sich größtenteils verständnisvoll und hilfsbereit. Vielen ist die Tat auch nach 26 Jahren noch sehr präsent. Die Anteilnahme im Hinblick auf die Familienangehörigen von Gabriele Stender ist enorm. Diese befinden sich in einer schwierigen Zeit, das Vergangene ist gegenwärtiger denn je und die Hoffnung den Täter doch noch zu identifizieren wechselt mit dem Bangen, dass eine neue Spur keinen Treffer bringt.

Die Teams der Mordkommission sind weiterhin optimistisch. Mord verjährt nicht und ein Ende der Ermittlungen wird es erst geben, wenn der Täter gefasst ist. Der Optimismus wird durch viele neue Hinweise bestätigt, die neue und interessante Ansätze bringen. Bei Befragungen gaben sich unter Anderem Frauen zu erkennen, die damals ebenfalls Opfer sexueller Übergriffe geworden waren, jedoch keine Anzeige erstatteten.

In diesem Zusammenhang bittet die Mordkommission Frauen, die in den Jahren vor oder nach der Tat ebenfalls Opfer von sexuellen Übergriffen im Bereich des Tatortes und/oder im Umfeld der Diskothek KUTSCHE geworden sind und diese Taten bislang nicht angezeigt haben, sich mit den Ermittlern in Verbindung zu setzen.

Für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und zur Ergreifung des Täters führen, hat die Staatsanwaltschaft Kiel eine Belohnung in Höhe von 1.500 Euro ausgelobt. Die Familie des Opfers hat diese auf 3.000 Euro aufgestockt.

 

Polizeidirektion Kiel


POL-KI: Spektakulärer Ermittlungserfolg im Fall der 1984 getöteten Schwesternschülerin Gabriele Stender

Kiel / Bad Bramstedt (ots) - DNA-Spur führte zum Täter

(Folgemeldung zu den Pressemitteilungen der Polizei 100924.1 und 101220.2)

Nach umfangreichen Ermittlungen der Kieler Mordkommission und der Staatsanwalt-schaft Kiel, befindet sich seit Mittwoch ein 64-jähriger Mann aus dem Kreis Segeberg in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, im Februar 1984 die damals 18-jährige Gab-riele Stender vergewaltigt und erdrosselt zu haben.

Damals fanden Schüler ihre Leiche neun Tage nach ihrem Verschwinden in einer Fich-tenschonung nahe Weddelbrook, bei Bad Bramstedt. Aufgrund der Auffindesituation und der durchgeführten Sektion wurde von einem Sexualmord ausgegangen. Trotz intensiver Ermittlungen und unzähliger Personenüberprüfungen konnte die Tat jedoch nicht aufge-klärt werden.

Über Jahrzehnte wurde, wie bei allen ungeklärten Tötungsdelikten, turnusmäßig über¬prüft, ob es neue Ermittlungsansätze gibt. Hierzu gehört auch das Anwenden neuerer Forschungsmethoden. Durch neueste, verfeinerte Untersuchungsmethoden im DNA-Be¬reich war es den Gutachern des Landeskriminalamtes in Kiel gelungen, DNA-Spuren festzustellen, die diese als tatrelevant einstuften. Die Beamten der Mordkommission Kiel suchten daraufhin über 150 Personen auf, die damals im Rahmen der Ermittlung in den Fokus gerieten. Die von diesen Männern ge-nommenen Speichelproben wurden in der Rechtsmedizin Kiel untersucht und brachten schließlich den entscheidenden Hinweis.

Mit einer Wahrscheinlichkeit, die keine vernünftigen Zweifel zulassen, landeten die Er-mittler den "Treffer". Ins Visier geriet der zur Tatzeit 37 Jahre alte Mann aus dem Kreis Segeberg, der Dienstag von den Beamten der Mordkommission in seiner Wohnung wi-derstandslos festgenommen werden konnte.

Der Mann hat die Tat gestanden. Das Amtsgericht Kiel hat auf Antrag der Staatsanwalt-schaft Kiel Haftbefehl wegen des Verdachts des Mordes erlassen. Der Beschuldigte be-findet sich in Untersuchungshaft.

Weitere Erklärungen werden nicht abgegeben.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Oberstaatsanwältin Birgit Heß | Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Kiel | Schützenwall 31- 35, 24114 Kiel | Telefon 0431 604-3001| Telefax 0431 604-3015 | E-Mail: pressestelle@staki.landsh.de Polizeiobermeisterin Tanja Emmen| Polizeidirektion Kiel I Stabsstelle / Öffentlichkeitsarbeit | Gartenstr. 7, 24103 Kiel | Telefon 0431 160-2010 | Mobil 0171/3038405 | Telefax 0431 160-2019 I Bernd.Triphahn@polizei.landsh.de Die Polizeidirektion finden Sie im Internet unter www.polizei-kiel.de | Das Landeswappen ist gesetzlich geschützt.



 

TOD VON GABRIELE STENDER NACH 27 JAHREN AUFGEKLÄRTSexgangster gesteht fünf Morde

Kiel – Sie haben einen Serienkiller gefasst! Er hat nicht nur vor 27 Jahren Gabriele Stender († 18) ermordet. Er hat schon vorher, zwischen 1969 und 1972, vier weitere Frauen getötet.

Nach dem spektakulären Ermittlungserfolg der Kieler Mordkommission und der Staatsanwaltschaft Kiel und der Festnahme eines 64-jährigen Mannes aus dem Kreis Segeberg hat dieser jetzt vier weitere Tötungen gestanden.

Der Beschuldigte wurde Anfang April festgenommen und befindet sich seitdem wegen des Verdachts des Mordes in Untersuchungshaft.

Er hat gestanden, die 18-jährige Schwesternschülerin Gabriele Stender im Jahr 1984 vergewaltigt und erdrosselt zu haben. Maßgebliches Beweismittel ist eine DNA-Spur, deren Aufarbeitung zur Auswertung mit modernster Technik gelungen war.

Über seinen Rechtsbeistand hat der Beschuldigte nun vier weitere Verbrechen aus den Bereichen Hamburg und Norderstedt eingeräumt. Diese Taten konnten damals trotz intensiver Ermittlungen nicht aufgeklärt werden.

http://www.bild.de/news/inland/mord/kiel-killer-gesteht-vier-weitere-morde-an-jungen-frauen-18406598.bild.html


 

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http://ungeloeste-kriminalfaelle.forumprofi.de/index.php

 

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